Die Situation zwischen Epic Games und Apple eskaliert weiter. Nachdem vergangene Woche Fortnite aus dem App Store entfernt wurde und Epic infolgedessen Klage einreichte, schloss Apple weitere Konsequenzen daraus und reagierte erneut. Darüber hinaus werden nämlich am 28. August auch die Entwickler-Accounts von Epic entfernt und Epic verliert ebenso den Zugriff auf die Entwickler-Tools auf iOS und Mac. Diese neuen Informationen gab Epic Games nun in einem aktuellen Twitter-Post bekannt und versucht gegen diese „Vergeltung“ seitens Apple vorzugehen.
Apple removed Fortnite from the App Store and has informed Epic that on Friday, August 28 Apple will terminate all our developer accounts and cut Epic off from iOS and Mac development tools. We are asking the court to stop this retaliation. Details here: https://t.co/3br1EHmyd8
— Epic Games Newsroom (@EpicNewsroom) August 17, 2020
Aktuell schaut es in dieser Hinsicht nicht gut für Epic Games aus. Es scheint wohl so, als müssten Fortnite-Spieler auf iOS und MacOS bangen, ob dieser Streit beigelegt wird und Fortnite je zurückkehren kann. Das Epic Games nun auch den Zugriff auf die Entwickler-Tools auf MacOs verliert, kommt wohl ziemlich überraschend, da es zuvor lediglich um den App Store und iOS-Geräte ging.
Sollte es weitere Updates geben, halten wir euch auf dem Laufenden. Anbei der ursprüngliche Artikel zum Vorfall zwischen Epic Games und Apple.
Hier der ursprüngliche Beitrag:
Eskalation auf die unschöne Art: Die Fortnite-Entwickler Epic Games führten bei der mobilen Fassung von Fortnite die Möglichkeit ein, Ingame-Währung zu erwerben, ohne dabei Apples und Googles Provision von 30 Prozent zu bedenken. Entsprechend wurden so die Preise für den Erwerb der Währung kurzfristig günstiger für Spieler.
Die Antwort von Apple folgte jedoch prompt und Fortnite wurde aus dem App Store entfernt. Damit lässt sich Fortnite zum aktuellen Stand nicht mehr auf Apples mobile Geräte wie iPhones oder iPads herunterladen. Und wäre das noch nicht genug, reagierte auch Google kurz darauf und weniger Stunden später verschwand Fortnite auch aus dem Google Play Store.
Als Konsequenz darauf reichte Epic im Anschluss eine Klage gegen Apple und Google ein.
Worum geht es im Detail bei den 30%?
Bei diesem Streit geht es wie folgt um die 30 Prozent Provision, die Apple und Google bei In-App-Käufen einbehalten. Erwerbt ihr also zum Beispiel Ingame-Währung, gehen von dem Umsatz 30% allein an Apple oder Google. Kritik für die Höhe der Abgaben gibt es bereits schon länger. Problem ist hierbei vor allem, dass keine alternativen Bezahlmöglichkeiten den Entwicklern gegeben sind.
Epic Games will sich nun dementsprechend als der neue Wortführer gegen das Provisions-System von Apple und Google auf dem mobilen Markt positionieren. Im gleichen Zug veröffentlichte Epic Games auch einen neuen Kurzfilm mit dem Titel „Nineteen Eighty-Fortnite“, welches als Parodie zum 1984 veröffentlichten Video-Ad von Apple dienen soll.
Was wir davon halten
Auch wenn Epic Games mit dieser sehr inszeniert anmutenden Aktion auf die hohen Gebühren für Ingame-Käufe der beiden Stores aufmerksam machen möchte, hat Epic Games ganz klar gegen die Richtlinien der beiden App-Stores verstoßen. Gleichzeitig wird der Streit wie so oft auf den Schultern der Spieler ausgetragen. Epic Games gab bereits zu verstehen, dass iPhone- und iPad-Spieler selbst mit der Fortnite-App auf dem jeweiligen Gerät keine weiteren Inhalte durch fehlende Season-Updates erhalten würden.
Demnach ruft Epic seine Spielerschaft von 350 Millionen Spielern weltweit dazu auf mit dem Hashtag #FreeFortnite an Apple zu appellieren. Da Epic Games jedoch im gleichen Zug mit einer Klage gegen Apple und Google herangeht, wird dies kein schönes Ende nehmen. Im schlimmsten Fall zieht Epic Games den Kürzeren und Fortnite könnte unter Umständen nicht mehr zum App Store zurückkehren. Davon möchten wir jedoch angesichts der großen Spielerschaft nicht ausgehen.
Spieler auf Android-Geräten müssen sich dagegen weniger Sorgen machen, da die Fortnite-App auf anderen Wegen seitens Epic verteilt und geladen werden kann.
Wir sind gespannt wie der Streit weitergeht und halten euch natürlich auf dem Laufenden!