Neon Chrome (Switch) im Test

Neon Chrome

Mit Neon Chrome erschien einer der ersten Twin-Stick-Shooter Für Nintendo Switch im Nintendo eShop. Erhältlich ist der Titel bereits seit letztem Jahr auf für weitere Plattformen. Entwickelt vom finnischen Entwickler 10tons, dürft ihr euch auf einen actionreichen Rogue-like Top-Down-Shooter in Neonoptik freuen. Ob das Spielkonzept fruchtet, wird euch mein Test verraten.  

Neon Chrome Screenshot 01

Neon Chrome – Eine dystopische Zukunft  

Neon Chrome ist der Name einer Metropole in einer dystopischen Zukunft, welche vom sogenannten „Overseer“ überwacht wird. Gleichzeitig bestimmt dieser auch, ob die Menschen dieser Stadt leben oder sterben sollen. Ihr selbst schlüpft in die Rolle eines Aufmüpfigen, welcher sich dies nicht gefallen lässt und versucht den Overseer zu stürzen. Dafür kämpft ihr euch durch einen zentralen Gebäudekomplex, welcher mit dem Overseer verknüpft scheint und kämpft dabei für eure Freiheit. Ihr betretet zunächst eine neue Etage und bewegt euch durch eine Vielzahl von verwinkelten Gängen. Dabei trefft ihr auf zahlreiche Lakaien, welche es auszuschalten gilt. Solltet ihr selbst das zeitliche Segnen, so müsst ihr von vorne beginnen.  

Habt ihr es bis zum Fahrstuhl geschafft, so gelangt ihr zur nächsten, der insgesamt 30 Etagen. Neben den Gegnern, die auf euch warten, könnt ihr auch noch allerhand Boxen öffnen, welche neue Waffen und Power-Ups für euch bereithalten können. Auch benötigt ihr oftmals Schlüssel, um bestimmte Türen zu öffnen. Einige Wände sind zudem zerstörbar und auch explsove Objekte lassen sich finden. Damit eröffnen sich euch neue Wege, um eure Gegner zu überraschen oder in eine Falle zu locken. Mit den im Kampf gesammelten Credits lassen sich wiederum neue Waffen erwerben und eure Fähigkeiten aufwerten.  

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Neon Chrome Screenshot 03

Abseits der oberen Einleitung zur Rahmenhandlung, hat Neon Chrome handlungstechnisch nichts zu bieten. Viel mehr steht das Gameplay in der Form eines Rogue-like Twin-Stick-Shooters im Fokus. Einen wirklichen Sinn, abseits des Overseers, lässt sich für eure Taten jedenfalls nicht finden. Ebenfalls nicht immer ganz gelungen ist das Leveldesign. Nicht selten sind die Räume etwas unlogisch aufgebaut und machen es euch entweder viel zu schwer oder viel zu einfach und ihr gelangt recht schnell zum Aufzug. Auch sind explosive Gegenstände des Öfteren unnötig platziert, ohne größeren Nutzen für euch. Der erste Durchgang wird jedenfalls kein Zuckerschlecken und kaum werdet ihr es bis zum Overseer schaffen.  

Neon Chrome bestraft nämlich nicht nur euer Ableben mit dem Neubeginn, sondern ist auch so der Typ von Spiel, bei welchem ihr besonders viele Tode erleiden und ziemlich neue Durchgänge wagen müsst. Mit jedem Neuanfang erhaltet ihr einen neuen Körper und steigt erneut Etage für Etage den neonfarbenen Gebäudekomplex hinauf. Mit jedem Ableben könnt ihr jedoch einen neuen Körper aussuchen. Wählen könnt ihr dabei aus drei Typen: Hacker, Soldat oder Assassine. Jeder dieser drei Typen verfügt über eigene Fähigkeiten und Besonderheiten.  

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Stark repetitiver Loot-Shooter 

Schnell wird klar, dass das Gameplay auf Dauer sehr repetitiv ist und ihr das komplette Spiel hinweg den immer gleichen Abläufen folgt. Ihr startet einen neuen Durchlauf, bewegt euch durch das Gebäude, kämpft und sterb auch irgendwann. Bis dahin sammelt ihr möglichst viele Credits und Loot und werdet damit eure Fähigkeiten und Waffen auf. Und genauso geht es immer und immer wieder von neuem los. Schafft ihr es zu Beginn nur durch wenige Ebenen lebend, so kommt ihr mit besserer Ausrüstung nochmal deutlich weiter.

Das macht an sich den größten Reiz von Neon Chrome aus. Immerhin möchte man den Overseer irgendwann treffen und im Kampf besiegen, aber bis dahin wird viel Zeit vergehen und ihr werdet unzählige Durchgänge absolviert haben. Auf Dauer wird das Spiel durch seine repetitive Art recht schnell langweilig. Wer jedoch Neon Chrome immer wieder zwischendurch spielt, wird seinen Spaß damit haben.  

Neon Chrome Screenshot 6

Sobald ihr alle drei Typen, alle Waffen und unterschiedlichen Spezialangriffe erst einmal erlebt habt, gibt es ebenso wenig Neues zu entdecken. Grafisch macht die Neon-Optik gewiss was her und vor allem farblich hat es mir gut gefallen. Ansonsten beobachtet ihr das Geschehen die komplette Spielzeit von oben, weshalb man sowieso nicht allzu viel an Details erkennen kann. Auch fehlt es gestalterisch den verschiedenen Etagen an Abwechslung. Alles wirkt so gleich und eintönig. Zumindest werden die Level zufällig generiert, weshalb ihr ein Level selten exakt ein weiteres Mal erleben werdet. Das erklärt wohl auch den manchmal merkwürdigen Aufbau. Ebenso wenig Variation besitzen die Gegner.  

Etwas ungewohnt ist die Steuerung des Twin-Stick-Shooters. Ihr könnt mit dem rechten Stick die Schussrichtung von vollen 360-Grad festlegen. Dabei fällt das Anvisieren der Gegner besonders schwer, vor allem wenn ihr größere Zahlen von Gegnern gegenübersteht. Neben den primären Fernkampfangriffen, könnt ihr euch Nahkampfangriffe mit recht kurzer Reichweite ausführen. Dementsprechend nah müsst ihr an die Gegner herankommen. Gelegentlich kann außerdem die Bildrate etwas runtergehen, vor allem wenn viele Gegner dargestellt werden und auf dem Bildschirm chaos herrscht. Neben der Einzelspieler-Kampagne, könnt ihr Neon Chrome im Koop-Modus auch zweit erleben. Dieser kann lokal gespielt werden und erhöht den Spaßfaktor deutlich. Auf die Ohren gibt es immerhin einen gelungenen Soundtrack, welcher das futuristische Setting passend untermalt.  

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Mein Fazit zu Neon Chrome 

Neon Chrome ist ein solider Twin-Stick-Shooter aus der Top-down-Perspektive, welcher mit einer hübschen Neon-Optik glänzt, jedoch mit sehr repetitiven und monotonen Gameplay auf Dauer langweilt. Fans des Genres, welche gerne einen Titel mehrfach durchspielen, um stets besseren Loot zu erhalten, werden vor allem für zwischendurch ihren Spaß haben. Allein darin liegt auch der Reiz des Spiels. Unterstützt wird dies durch das Rogue-like-Verhalten, wodurch ihr das Spiel oft neu angehen müsst, weil ihr nicht selten sterbt und euch erneut hochkämpfen müsst.  

Wem die Motivation fehlt, den wird das Spiel kaum begeistern können. Den meisten Spaß kann man jedoch im Koop-Modus zusammen mit einem Freund haben. Wer gerne auf der Jagd nach neuem Loot ist und sich für das repetitive Gameplay begeistern kann, für den bietet Neon Chrome eine soliden Twin-Stick-Shooter für Zwischendurch. Für alle anderen lohnt es sich, sich nach anderen Alternativen umzuschauen.  

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