Bereits Mitte 2017 erschien für PS4 unter dem Titel Birthdays the Beginning ein neues Spiel von Harvest Moon-Schöpfer Yasuhiro Wada. Nun findet das Spiel unter dem Namen Happy Birthdays auch den Weg auf die Nintendo Switch und lässt euch eigene Welten kreieren, auf denen allerhand unterschiedlichste Kreaturen entstehen können. Dabei durchlauft ihr vielfältige Evolutionsstufen und könnt das Gelände nach eurem Belieben bzw. den Vorlieben der Kreaturen anpassen. Jede Änderung kann zu Veränderungen bei Flora und Fauna sorgen. Ob sich der Titel für unterwegs lohnt, wird euch mein Test zum Spiel zeigen.
Die Welt in deinen Händen
Kommen wir direkt zu den Neuerungen von Happy Birthdays für Nintendo Switch. Sobald ihr ein neues Spiel startet, könnt ihr nun auch vier verschiedenen Biomen wählen. Darunter das klassische Grasland, die sehr heiße und kahle Wüste, die eiskalte Tundra oder auch die leere Steinwelt. Jedes Biom bietet euch einen anderen Start, unterschiedliche Wesen die es beherbergen kann sowie verschiedene Ziele, welche ihr in dieser Umgebung erreichen könnt. Größtenteils geht es in Happy Birthdays darum, das Gelände stetig anzupassen, wodurch neue Lebewesen entstehen können. Damit lässt sich eine interessante Evolutionsgeschichte verfolgen.
Unter anderem könnt ihr das Würfelförmige Gelände absenken und anheben. Dadurch entstehen Berge oder tiefere Gebiete. Hebt ihr das Gelände in einem größeren Rahmen an, so sinkt die Temperatur. Senkt ihr das Gelände ab, so steigt die Temperatur. Außerdem lassen sich natürlich auch vielerlei Gewässer schaffen und Gebiete mit Regen und Sonne beeinflussen, um bei der Vegetation nachzuhelfen. Entsprechend eurer Bedingungen pflanzen sich die Lebensformen fort, entwickeln sich oder sterben auch aus.
Gegenüber der PS4-Version hat sich am Gameplay jedoch noch mal etwas getan. Zuvor gab es nämlich Ingame-Items für bestimmte Aktionen. Diese wurden nun mit einem eigenen Skill-System ersetzt. Hierbei schreitet ihr voran und werdet belohnt, indem ihr das Gelände wie zuvor beschrieben bearbeitet und neue Kreaturen einfangt. Ihr müsst euch hierfür lediglich zu der jeweiligen Kreatur bewegen und diese einscannen. Dann erhaltet ihr sowohl einen Eintrag als Belohnungen dafür. Unter anderem sammelt ihr mit den Aktionen Sterne, welche ihr zur Aktivierung der Skills nutzen könnt, um mit diesen unter anderem das Terrain, die Temperatur und die Wetterbedingungen zu beeinflussen.
Eine wirkliche Handlung bietet das Spiel zwar nicht, jedoch werden euch stets Meilensteine vorgegeben. So müsst ihr dafür sorgen das bestimmte Lebensformen entstehen und letztendlich geht es um das Ziel, den Weg zu ebnen, damit in der Moderne die Menschen und gleichzeitig eine Zivilisation entstehen kann. Bis dahin wird jedoch eine Menge Zeit vergehen. Neben der Beschaffenheit des Geländes spielt zudem auch der Anteil von Wasser- und Landmassen eine Rolle und hat nachfolgend ebenso Einfluss auf die Temperatur.
Die Zeit vergeht wie im Flug
Es liegt demnach in eurer Hand Gott von diesem kleinen Stück von Erde zu sein. Während ihr das Terrain verändert vergeht jedoch kein Moment. Hierfür müsst ihr euch in den Makro-Modus begeben. In diesem könnt ihr nämlich die Zeit vorspulen. Damit vergehen hunderte bis hin zu abertausend Jahre in wenigen Sekunden. Gleichzeitig könnt ihr euch Entwicklungen in der Population sowie die Geburt neuer Kreaturen in der Auflistung rechts ansehen. Darunter findet ihr auch genaue Angaben zu den jeweiligen Anteilen der Landmassen. Die Populationen können dabei auf keine Art und Weise selbst beeinflusst werden, außer eben durch die Terrain-Anpassung. Trotz immenser Zahlen findet ihr auf der Karte letztendlich nur einige Wenige Lebewesen einer Art herumtollen.
Zu jeder Zeit verfolgt ihr demnach als Ziel die Geburt einer neuen Lebensform. Wisst ihr mal nicht weiter könnt ihr stets zur Hilfe rufen, wodurch die nächste gewünschte Lebensform und dessen Präferenzen genannt werden. Danach könnt ihr für die entsprechende Beschaffenheit des Geländes, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sorgen und hoffen das die gewünschte Lebensform dabei als nächstes hervorgeht. Abseits von dem normalen Modus mit Story-Anteil durch Meilensteine, könnt ihr euch auch noch im Herausforderungsmodus messen, wo ihr unter Zeitdruck eine bestimmte Lebensform hervorbringen müsst. Am Gameplay ändert das jedenfalls nichts.
Trotz kleinerer Änderungen bleibt Happy Birthdays überwiegend monoton in der Spielmechanik. Es ist interessant im Laufe eines Spiels die Vielfalt an Flora und Fauna kennenzulernen, die Welt kreativ zu entwickeln und die Lebensformen einzuscannen, um mit mehr oder weniger Motivation das große Lexikon zu füllen. Ohne großen Reiz wird hierbei jedoch schnell die Lust am Spiel vergehen. Um auf eine spielerische Art und Weise den Vorgang der Evolution darzustellen ist Happy Birthdays jedoch eine hervorragende Möglichkeit. Dazu bietet die Nintendo Switch-Version unter anderem drei putzige und exklusive Elementardrachen. Dazu sind auch jegliche Monument-DLCs mit dabei und weitere dekorative Monumente lassen sich durch Ingame-Erfolge freischalten.
Ein weiterer Knackpunkt dürfe die schwerfällige Steuerung sein. Statt einfach über die Würfelförmige Erde mit einem Cursor zu steuern, fliegt ihr mit einem Avatar umher. Das ist an sich erstmal kein Problem, jedoch wird hierbei die Kamera zum Problem. Ihr könnt sowohl heran- als auch herauszoomen und die Kamera drehen. Wirklich angenehm ist dies jedoch nicht und fühlt sich sehr fummelig an. Da wäre immer noch eine Kamera aus der dritten Person oder eben nur ein Cursor als zweite Option die bessere Lösung gewesen. Um die Welt nach euren Vorstellungen anzupassen, braucht es jedenfalls viel Geduld und Kreativität.
Ebenso wenig überzeugend gestaltet sich die musikalische Untermalung bei Happy Birthdays. Die Sounds sind wirklich nicht sehr ansprechend und auf Dauer schon etwas nervig. Optisch schaut Happy Birthdays jedenfalls auf Nintendo Switch auch wunderbar farbenfroh aus und läuft auch die meiste Zeit recht gut, auch wenn ab und an technische Schwächen auftreten. Auf dem Bildschirm der Switch wirkt alles auch etwas klein.
Mein Fazit zu Happy Birthdays
Happy Birthdays ist gewiss ein interessanter Titel, welcher auf Nintendo Switch auch wunderbar unterwegs spielbar ist. Wählt nun aus vier verschiedenen Biomen und gestaltet eures eigenes kleines Stück Erde nach euren Vorstellungen. Lasst Berge, kleine Hügel, Flüsse oder ganze Seen entstehen. Passt durch das auf- und absenken der Landschaft sowie den wechselnden Anteil von Wasser- und Landmassen die Temperatur eures kleinen Planeten an und beobachtet die Entstehung neuer Lebensformen. Dabei können schon mal abertausende und Millionen von Jahren vergehen. Trotz kleinerer Anpassung bleibt das Problem der Monotonie bei Happy Birthdays erhalten.
Happy Birthdays ist auf alle Fälle eine tolle Simulation eines Ökosystems mit Evolutionshintergrund. Wer Spaß daran hat, seine Welt kreativ zu gestalten und dabei stets neue Lebensformen zu entdecken, wird mit Happy Birthdays seinen Spaß haben. Ansonsten wird aufgrund fehlender Abwechslung schnell der Spielspaß schwinden.