Punch Club (Switch) im Test

Punch Club

Bereits Anfang 2016 erschien mit Punch Club eine äußerst interessante Simulation einer Kampfsport-Laufbahn für allerhand verschiedene Plattformen. Nun hat der Titel auch den Weg auf Nintendo Switch gefunden und versucht mit seinem süchtig machenden Spielprinzip zu bestechen. Doch was genau macht an Punch Club so süchtig? Ich habe mir die Portierung für euch näher angeschaut.  

Der Weg zum Champion 

Der Aufakt von Punch Club ist maßgeblich sehr tragisch. Als kleiner Junge müsst ihr mitansehen wie euer Vater grausam ermordet wird. Dabei ist es sein letzter Wunsch, dass ihr hart trainiert und zum Champion werdet. Dies nehmt ihr euch zum Lebensziel und arbeitet stetig daran, der beste Kämpfer der Welt zu werden. Neben eurer offiziellen Kampfsport-Karriere, vom Amateur bis hin zum Champion, gilt es außerdem Geld zu verdienen sowie böse Jungs zu verprügeln. Dazu müsst ihr natürlich regelmäßig trainieren und für eine gute Ernährung sorgen.  

Geleitet werdet ihr von kleineren Story-Schnipseln, welche euch nach und nach in eurer Karriere voranbringen. Dazu gehören auch verschiedenste Questziele und Nebenaufgaben, welche ihr von den verschiedensten Persönlichkeiten bekommt. Dadurch könnt ihr euch in einige interessante Handlungsstränge verstricken lassen. Abseits der vernünftigen Karriere als Kampfsportler könnt ihr euch auch in dunkle Gefilden begeben und euch zum Beispiel in gefährlichen Straßenkämpfen messen, um gut Geld zu verdienen, oder euch mit irgendwelchen Rüpeln oder Verbrechern anlegen. Gleichzeitig stellt Punch Club auch eine charmante Hommage an zahlreiche filme der 80er und 90er Jahre dar. Neben sehr abwechslungsreichen Charakteren trumpft das Spiel vor allem mit jeder Menge Lebe zum Detail auf.  

Punch Club Screenshot 01

Punch Club Screenshot 02

Spielerisch erwartet euch zudem eine wahrhaftige Simulation, welche viel Wert auf Mikromanagement legt. Dazu gehören auch die Planung eures Tagesablaufs sowie taktische Rollenspiel-Elemente. Jeder Tag mit seinen 24 Stunden läuft locker flockig mit jeder Tätigkeit runter. Zu Beginn scheint es unmöglich alle wichtigen Aktivitäten unter einen Hut zu bekommen. Ihr müsst trainieren, arbeiten, essen, schlafen, Verbrecher jagen, zu Kämpfe antreten und müsst zudem eure Wege mit hinzuziehen. Alles braucht Zeit, Geld und jede Menge Energie.  

Jeder fängt mal klein an und so auch ihr. Ihr müsst mit der begrenzten Zeit und den wenigen Mitteln auskommen. Da dauert es einiges an Zeit und braucht hartes Training bis ihr eure Werte steigert. Da müssen die Liegestützte in der Garage reichen und der Kühlschrank ist auch die meiste Zeit leer. Ansonsten kostet alles Geld und entweder ihr nutzt eure Zeit für ein einseitiges Training und Tiefkühlpizza oder ihr geht lieber Arbeiten. Zwar kostet das einiges an Zeit, jedoch verdient ihr gut Geld, womit ihr wiederum euch etwas Ordentliches leisten könnt. Darunter besseres Essen und ein vielseitiges Training im Fitness-Studio. Selbst für das Sparring müsst ihr zahlen. Zeit ist Geld und wollt ihr lieber zu Fuß laufen oder den Bus nutzen? Viele Optionen stehen euch offen.  

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Beim Training könnt ihr zudem drei verschiedene Attribute verbessern. Darunter Stärke, Beweglichkeit und Ausdauer. Diese Attribute spielen für jeden Boxer und Kampfsportler die größte Rolle, doch ihr könnt euch nicht auf alles konzentrieren, sondern müsst eine gewisse Richtung einschlagen. Die Aufwertung eurer Attribute hat nämlich ebenso Einfluss auf die von euch im Kampf zum Einsatz kommenden Techniken. Diese bauen nämlich auf den Attributen auf und werden entsprechend gut oder schlecht ausgeführt, je nachdem wie eure Attribute ausgeprägt sind. Möchtet ihr lieber einfache, dafür aber sehr kräftige Schläge ausführen oder besonders abgefahrene Moves, welche hohe Beweglichkeit und deutlich mehr Energie im Kampf fordern? Hier empfiehlt sich auf jeden Fall eine gute Kombination aus Stärke und Ausdauer oder Beweglichkeit und Ausdauer. Natürlich ist es nicht schlecht, wenn keiner der Attribute vernachlässigt wird.  

Jeden Tag verliert ihr ohnehin an Attributspunkten, weshalb ein regelmäßiges Training vorausgesetzt wird.  Eure Energie ist jedoch beschränkt und neben der Nahrungsaufnahme ist auch der tägliche Schlaf notwendig. So entsteht ein ewiger Rhythmus aus Arbeit, Training, Geld verdienen, essen, schlafen und wieder von vorne. Der wesentliche Bestandteil des Mikromanagements liegt also darin, eure Attribute hochzuhalten, Geld zu verdienen um Güter und Dienstleistungen zu bezahlen sowie auf eure Energie zu achten. Nach und nach kämpft ihr euch zudem aus der Amateur-Liga hoch bis hin zur einst erträumten Meisterschaft. Doch der Weg ist Lang und euch erwartet eine rund zehn stündige Handlung mit einigen Steinen im Weg. Dazu lassen sich stets neue Techniken für euren Kämpfer erlernen und individuell ausrüsten.  

Punch Club Screenshot 06

Auch auf Nintendo Switch könnt ihr euren Charakter direkt über die Joycons oder mit dem Pro-Controller steuern. So bewegt ihr euren Kämpfer mit dem Linken Stick und könnt mit vielerlei Gegenstände oder Personen interagieren. Außerdem ist auch die ursprüngliche Touch-Steuerung mit an Bord, welche ebenso sehr komfortabel von der Hand geht. Grafisch präsentiert sich der Titel in charmanter 16-Bit-Optik und wird von einem hervorragenden Soundtrack untermalt.  

Mein Fazit zu Punch Club 

Punch Club gehört zu der Reihe an Indie-Titeln, welche als echte Geheimtipps gelten. Wer eine sehr ordentliche Simulation mit umfangreichen Mikromanagement gesucht hat und schon immer seinen eigenen Kämpfer vom Amateur zum Champion begleiten wollte, der sollte sich Punch Club nicht entgehen lassen! Tolles Gameplay und charmante 16-Bit-Optik. Macht euch jedoch auf viel grinden und routinierte Abläufe gefasst. Punch Club ist ein sehr empfehlenswerter Titel für Nintendo Switch.   

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