Bad Dream: Coma (Switch) im Test

Bad Dream: Coma

Forever Entertainment und der Indie-Entwickler Desert Fox veröffentlichten das düstere Point-and-Click-Adventure Bad Dream: Coma nun auch für Nintendo Switch. Das Spiel lässt euch durch eine surreale und teils verstörende Traumwelt reisen, in welcher alles von euren Entscheidungen abhängt. Präsentiert wird der Titel dabei in einem minimalistischen Stil. Wir haben uns den Titel für euch auf Nintendo Switch angeschaut und konnten danach gewiss nicht mehr ruhig schlafen.  

Ein nie endender Albtraum 

Bad Dream: Coma versetzt euch in einen düsteren nie endenden Traum, aus welchem ihr zu entfliehen versucht. Der Traum teilt sich in mehrere Kapitel auf, welche ihr allesamt im Laufe des Spiels durchlebt. Alles beginnt auf einer verwüsteten Brücke, welche es zu überwinden gilt. Bereits der Einstieg vermittelt kein gutes Gefühl. Immerhin wisst ihr nicht, was euch bevorsteht. Demnach sucht ihr nach nützlichen Objekten, welche ihr zum Weiterkommen benötigt. Stets beobachtet werdet ihr dabei von Raben, welche förmlich den Tod symbolisieren.  

Da euch etwaige Konsequenzen beim ersten Durchgang kaum bekannt sein dürften, werdet ihr mit Sicherheit den ein oder anderen geflügelten Tod ins Jenseits befördern. Das geschieht mehr oder weniger unbewusst, wenn ihr versucht mit dem Spiel zu interagieren und eine Lösung für euer Weiterkommen zu finden.  Doch ihr könnt euch gewiss sein, eure Handlungen werden unschöne Konsequenzen haben. Selbstverständlich könnt ihr derartig schlimme Taten natürlich auch bewusst vermeiden. Ein gutes Gefühl kommt auf dem Weg durch die Traumwelt jedoch auch so nicht auf.  

Ihr solltet zudem stets jeden Fleck unter die Lupe zu nehmen und nach nützlichen Gegenständen zu suchen. Gefundene Objekte gilt es nämlich geschickt in der Welt zur Anwendung zu bringen und zu kombinieren. So könnt ihr das ein oder andere Event auslösen, es tauchen neue Charaktere auf, es öffnen sich zuvor verschlossene Türen und ihr gelangt in neue Abschnitte. So einfach es auch gelingt, so einfach ist es gar nicht, die vielen versteckten Objekte zu finden. Ohne Aufmerksam die Umgebungen und vielen Details zu untersuchen, werdet ihr kaum vorankommen.  

Bad Dream: Coma Screenshot 01

Bad Dream: Coma Screenshot 02

Dafür braucht ihr Geduld und ein geschultes Auge. Natürlich könnt ihr alternativ auch wild in der Gegend rumklicken. So findet ihr als Einsteiger vielleicht noch zu Beginn am besten einen Weg. Später habt ihr jedoch deutlich mehr Objekte bei euch, welche ihr sinnvoll einsetzen müsst. Auf eurem Weg findet ihr auch zahlreiche bedenkliche Hilferufe und Zeitungsausschnitte. Was geht in dieser schrecklichen Traumwelt nur vor sich?  

Wie bereits zuvor erwähnt, haben eure Taten einen Einfluss auf den Spielverlauf. Demnach spitzt sich der Traum stetig zu, sofern ihr ohne Rücksicht auf Verluste agiert. Gleichzeitig sinkt damit auch euer Karma und nimmt einen negativen Verlauf. Sterben werdet ihr zwar nicht direkt als Konsequenz, jedoch könnt ihr nichtsdestotrotz zunehmend verletzt werden und auch euer Ansehen sinkt zunehmend. Dementsprechend werdet ihr schon bald als Psychopath wahrgenommen, dem der Tod auf den Fersen ist. Unter anderem trefft ihr nämlich auf ziemlich düstere Kreaturen, welche euch gewiss nichts Gutes wollen.  

Doch ihr lernt aus den Fehlern des ersten Spieldurchgangs und werdet euer Handeln besser überdenken. Insgesamt gibt es nämlich drei verschiedene Verläufe. Neben dem wirklich düsteren schlechten Ende, könnt ihr auch ein gutes oder neutrales Ende durch eure Handlungen beisteuern. Pro Durchgang werdet ihr bis zu fünf Stunden brauchen. Ein erneuter Durchgang lohnt auf jeden Fall. Im Spielmenü wird auch stets eine Übersicht der verfügbaren Enden dargestellt. Begeht ihr zu viele Fehler, so werden euch die anderen beiden Pfade verwehrt. Der wohl schwierigste Durchgang ist hiermit der gute, bei welchem ihr keine moralischen Fehler begehen dürft.  

Bad Dream: Coma Screenshot 03

Bad Dream: Coma Screenshot 04

Eure düstere Rätsel-Reise 

Im Laufe des Spiels durchlauft ihr insgesamt acht Kapitel, welche jeweils einen unterschiedlichen Schauplatz thematisieren. Nach euren Erlebnissen auf der Brücke gelangt ihr zum Beispiel zum städtischen Krankenhaus. Dort trefft ihr auf den ein oder anderen skurrilen Charakter. Auch gibt es mit jedem Schauplatz jede Menge zu entdecken. Zahlreiche versteckte Objekte, Interaktionsmöglichkeiten, verschlossene Türen sowie Events, welche auf eure Handlungen reagieren. Natürlich darf es bei einem vernünftigen Point-and-Click-Adventure nicht an guten Rätseln fehlen. Einerseits bedarf es ohnehin einer guten Kombinationsgabe, um Gegenstände geschickt an den verschiedenen Schauplätzen einzusetzen und voranzuschreiten.  

Im Krankenhaus müsst ihr zum Beispiel Augäpfel, Ohren sowie ein schickes Haupthaar einheimsen, um einen Patienten wieder zu alter frische zu verhelfen. Dafür müsst ihr nicht selten ziemlich Umdenken um zum Ziel zu kommen. Je nachdem wie euer Pfad verläuft, können Rätsel mehr oder weniger grausam verlaufen.  Anderseits gibt es auch immer mal wieder kleinere Minispiele. Zum Beispiel vergleicht ihr mehrere Bilder auf marginale Unterschiede, welche kaum auffallen. Also eine Art von Fehler bzw. Unterschiede suchen. Oder ihr müsst auf dem Friedhof im Hintergrund Sterne suchen, um ein spezielles Siegel zu aktivieren. Später findet ihr zum Beispiel Zeichnungen mit verschiedenen Objekten, welche ihr ausschneiden und wiederum in der Traumwelt aktiv nutzen könnt. Damit fördert Bad Dream: Coma nicht nur eure Angst, sondern kann auch ganz schön eure grauen Zellen fordern.  

Bad Dream: Coma Screenshot 05

Die Steuerung geht dabei stets einfach vonstatten. Ihr steuert lediglich einen Cursor mit dem Anlog-Stick und könnt so sehr präzise bestimmte Elemente anvisieren. Alternativ könnt ihr auch bequem über den Touchscreen durch das Spiel navigieren. Hierbei solltet ihr jedoch sehr bedacht vorgehen, sonst könntet ungewollt eine schlechte Tat begehen und so euer Karma aufs Spiel setzen. Beim ersten Durchgang wird das jedoch kaum eine große Rolle spielen und zunächst ist es wichtiger sich an das Spiel und seine Kniffe zu gewöhnen. Die gesammelten Gegenstände lassen sich zudem einzeln am linken Bildschirmrand aktivieren und in Szenen nutzen.  

Optisch legt Bad Dream: Coma einen ganz besonderen Stil an den Tag. Die handgezeichneten Szenen sind farblos in Schwarzweiß gehalten und erzeugen eine sehr düstere Atmosphäre. Dafür strotzt jede Szene vor Detailreichtum. Farben kommen ansonsten nur sehr selten zum Einsatz. Entweder das Rot von Blut oder das leicht leuchtende Gelb von Kerzenlichtern. Zusätzliche Effekte und kleinste Animationen beleben das Bild und tragen zur bedrückenden Atmosphäre bei.  

Ebenso passend trägt auch die Soundkulisse zur Erfahrung bei. Je nachdem welche Objekte ihr anklickt, macht es dem Material entsprechende Sounds. Ob raschelndes Papier, schepperndes Glas, knarzendes Holz oder das Geräusch beim zermatschen der Raben. Die Sounds von Bad Dream: Coma sind vielfältig und gleichermaßen beängstigend. Desto brutaler ihr unterwegs seid, desto verstörender entwickelt sich auch das Spiel in all seinen Facetten. Blutlachen und abgetrennte Gliedmaßen sind da noch am gängigsten. Auch der seichte und unheilvoll klingende Soundtrack passt perfekt zum Spiel. Besonders in heiklen Situationen fördert dieser eindeutig die Spannung und treibt eure Panik in die Höhe. Das Spiel kommt zudem allein mit englischen Bildschirmtexten aus.

Bad Dream: Coma Screenshot 06

Unser Fazit zu Bad Dream: Coma 

Mit Bad Dream: Coma haben die Indie-Entwickler von Desert Fox eine düstere, spannende und morbide (Alb)Traum-Erfahrung mit Point-and-Click-Adventure-Charme geschaffen. Die Szenen wurden allesamt handgezeichnet und sind überwiegend in Schwarzweiß gehalten. Lediglich sanfte Lichter sowie Blut werden gekonnt farblich in Szene gesetzt. Das Gameplay ist merklich einfach und doch könnt ihr so viele moralische Fehler begehen, welche den weiteren Verlauf und euer Ende deutlich positiv oder negativ beeinflussen.  

Demnach solltet ihr eure Taten gut überdenken. Gespickt ist der Titel zudem mit einigen Rätseln, für welche ihr sehr umdenken müsst und auch aufmerksame Augen benötigt. Leider ist der weitere Verlauf nicht immer sehr logisch und es fehlt ab und an der rote Pfaden, weshalb man vor allem beim ersten Durchgang etwas unsicher agiert. Demnach gerät man eher auf die negative Karma-Schiene und es wird zur Herausforderung, das positive Ende zu absolvieren.  

Bad Dream: Coma ist ein herrlich verstörendes Point-and-Click-Adventure mit solidem Gameplay und gelungener visueller Erscheinung sowie Akustik. Dieser Horror-Titel ist gewiss eine kleine Bereicherung für die Nintendo Switch, welche ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Wir sind bereits auf die Fortsetzung Bad Dream: Fever gespannt! 

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