Resident Evil Revelations 2 erschien 2015 als Nachfolger von Resident Evil Revelations auf unterschiedlichen Plattformen ebenso episodenweise. Zusammen mit Resident Evil Revelations schaffte es nun auch der Nachfolger auf Nintendo Switch und wurde zeitgelich veröffentlich. Wie auch der Vorgänger befindet sich auch Resident Evil Revelations 2 bei uns im Test für Nintendo Switch. Kann der Action-Horror auch in Runde zwei überzeugen?
Die mysteriöse Insel
Resident Evil Revelations 2 umfasst auf Nintendo Switch neben den vier üblichen Episoden zudem auch die zwei Extra-Episoden „Die Prüfung“ und „Eine kleine Frau“, womit ihr rund zehn Stunden beschäftigt sein werdet. Dieses Mal verschlägt es euch auf eine mysteriöse Insel auf welcher grausame Experimente durchgeführt wurden. Dabei schlüpft ihr einmal in die Rolle von Claire Redfield und Moira Burton, welche der Bio-Terrorismus-Schutzorganisation Terra Save angehören. Die beiden werden überraschend auf einer Veranstaltung entführt und finden sich in einem alten Gefängnis mit allerhand mutierten Menschen wieder. Neben den beiden Damen dürft ihr auch in die Rolle von Barry Burton, dem Vater von Moira, schlüpfen. Dieser trifft zudem auf das Mädchen Natalia, welches über übersinnliche Kräfte verfügt.
Durch die ursprüngliche Veröffentlichung in Episodenform ist das Spiel in entsprechende Abschnitte unterteilt, bei welchen ihr stets zwischen den beiden Paaren hin und herwechselt. Meist nimmt ein Paar jeweils die Hälfte einer jeden Episode ein und das Spiel lässt euch somit zwei parallele Handlungsstränge erleben. Das Spiel verläuft dabei nichtsdestotrotz linear und nach und nach lösen sich auch die Geheimnisse dieser Insel und der finsteren Experimente. Mit dem Beginn und Ende jeder Episode gibt es zudem einen kurzen Rückblick bzw. eine Vorschau auf die kommenden Ereignisse. Damit wirkt auch der Nachfolger sehr cineastisch inszeniert.
Spielerisch ähnelt Resident Evil: Revelations 2 ebenso seinem Vorgänger und schickt euch in der dritten Person durch das düstere Gefängnis. Im Vergleich zum Vorgänger steht jedoch weniger die Action, sondern mehr der Survival-Horror im Fokus. Abgesehen von Barry habt ihr als Claire und Moira nämlich keine besonders gute Ausstattung in Bezug auf Waffen. Da ist Flucht immer noch die beste Option. Somit durchstreift ihr das atmosphärisch erschreckende Gefängnis und verteidigt euch gegen die ankommende Bedrohung.
Statt mit Waffengewalt gegen schier übermächtige Gegner voranzugehen, empfiehlt es sich auch einfach an den Gegnern geräuschlos vorbei zu schleichen und diese still aufzuschalten. Das spart einerseits Munition und macht auch keine weiteren Feinde auf euch aufmerksam. Wer nicht gerne alleine spielt und sich auf KI verlassen möchte, der kann auch im Split-Screen zusammen die Kampagne im Zwei-Spieler-Koop-Modus absolvieren. Ansonsten müsst ihr halt zwischen den Charakteren stetig wechseln. Jeder der Charaktere verfügt zudem über besondere Fähigkeiten. Könnt ihr mit Claire und Moire nur Nahkampfangriffe ausführen, ist Barry begabt im Umgang mit Waffen. Mit Moira und Natalia lassen sich zudem versteckte Objekte finden, welche in Resident Evil Revelations nur mit dem Scanner auffindbar waren.
Eure Zusammenarbeit ist gefragt
Nicht selten müsst ihr jeweils einen von zwei Charakteren getrennt voneinander steuern und so für den jeweils anderen eine Tür öffnen. Natalia kann zudem durch ihre besondere Fähigkeit sogar durch Wände sehen und so Feinde lokalisieren. Damit gestaltet sich das Gameplay abwechslungsreich und fordernd zugleich und macht sogar zu zweit sehr viel Spaß. Auch müsst ihr darauf achten, dass euer Partner nicht in der Klemme steckt, sonst müsst ihr diesen natürlich wieder kurieren. Eine weitere Beschränkung stellt das Inventar dar, welches in nur bedingt befüllen könnt. Daher müsst ihr euch des Öfteren entscheiden, welchen Gegenstand ihr mitnehmen wollt. Schlüssel für den weiteren Fortschritt sind dabei unentbehrlich. Leider könnt ihr im Inventar Gegenstände nicht direkt miteinander kombinieren, sondern müsst etwas umständlich den jeweiligen Gegenstand nochmal ablegen und erneut einsammeln bzw. Kombinieren und nochmals einsammeln.
Auch für anpassungsfreudige Spieler gibt es zahlreiche Optionen, eure Waffen bei Barry zu verbessern. Dafür müsst ihr entsprechende Werkbänke finden und könnt dort eure Pistolen oder Schrotflinten aufwerten. Damit lässt sich unter anderem der Schaden, die Magazin-Größe oder die Feuerkraft erhöhen. Auch lassen sich aktive Gegenstände herstellen, welche ihr im Inventar mitführen und in brenzligen Situationen gut einsetzen könnt. Zudem könnt ihr nach Abschluss einer jeden Episode verdiente Punkte in die passiven Fähigkeiten eines jeden Charakters investieren und so diesen weiter aufwerten. Das motiviert ordentlich und macht Lust auf das weitere Fortschreiten. Auch lassen sich einige versteckte Sammelobjekte finden, neue Modi und Inhalte freischalten sowie Erfolge sammeln, welche erfolgreich in die Nintendo Switch-Fassung implementiert wurden.
Auch Resident Evil: Revelations 2 verfügt über einen Raid-Modus, indem ihr in linearen Level-Abschnitten gegen mehrere Gegner bestehen und die jeweiligen Missionsziele erfüllen müsst. Damit sammelt ihr ebenso an Erfahrung, steigt im Level auf und könnt neue Inhalte freischalten. Natürlich lässt sich euer Charakter auch umfangreich anpassen und mit neuen Fähigkeiten sowie Waffen ausstatten. Auch über eine Online-Komponente verfügt der Modus, womit ihr auch nach der Kampagne zahlreiche Stunden Spaß haben könnt.
Technisch macht Resident Evil: Revelations 2 selbstverständlich schon einen deutlich besseren Eindruck und schaut auch auf Nintendo Switch wunderbar auf. Sowohl die Umgebungen sind atmosphärisch sehr gut in Szene gesetzt als auch die Charakter- und Gegnermodelle wissen zu gefallen. Da stören die etwas schlechteren Texturen und Details kaum. Untermalt wird das Survival-Horror-Abenteuer von einem gelungenen Soundtrack und bedrückenden Sounds. Lediglich die deutsche Synchronisation fällt etwas ab.
Mein Fazit
Auch mit Resident Evil Revelations 2 erwartet euch eine gelungene Umsetzung für Nintendo Switch, welche das Survival-Horror-Genre zurück auf eine Nintendo-Konsole bringt. Überzeugen kann sowohl der vollwertige Umfang, das abwechslungsreiche Gameplay mitsamt Split-Screen-Option sowie einer gelungenen Atmosphäre und akustischen Untermalung. Abstriche gibt es lediglich etwas bei der Optik.
Ansonsten könnt ihr euch auf ein schaurig düsteres Erlebnis auf einer mysteriösen Insel freuen, auf welcher grauenvolle Experimente durchgeführt wurden. Werdet ihr die Geheimnisse als Paar lösen können? Sowohl Resident Evil Revelations als auch Resident Evil Revelations 2 stellen eine hervorragende Ergänzung für ein paar dunkle Wintertage dar. Genre-Fans dürfen gerne zugreifen.