2014 erschien Fantasy Hero ~unsigned legacy~ bereits für PlayStation Vita. Nun hat der Rollenspiel-Titel auch den Weg auf die Nintendo Switch gefunden und kann nun sowohl unterwegs als auch auf dem heimischen Bildschirm gespielt werden. Bereits nach wenigen Minuten im Spiel wird klar, wieso der Titel schon damals eher mäßige Bewertungen erhalten hat. Doch kann man dem Titel nicht doch ein paar positive Aspekte abgewinnen?
Solides Hack and Slash-Abenteuer mit Schwächen
Mit Fantasy Hero ~unsigned legacy~ begegnet euch ein japanisches Rollenspiel, welches mit einem Hack and Slash-Gameplay daherkommt. Bevor ihr in das Spiel startet, könnt ihr zunächst aus verschiedenen Charakteren wählen, mit welchen ihr das Abenteuer bestreiten könnt. Darunter der beliebte Schwertkämpfer Acress, der muskulöse Mask, der Pistolenspezialist Haul oder Ashta mit ihrem Roboter. Einen Einfluss auf die Handlung hat eure Wahl nicht. Doch möchte man sicher gerne mal jeden Charakter gespielt haben, weshalb sich mehrere Durchläufe eventuell anbieten könnten. In Zwischensequenzen tritt jedenfalls immer die komplette Gruppe auf. Sehr schade das ihr euch in Kämpfen hingegen sehr verlassen fühlt.
Die Geschichte, die rund um die Helden gespickt ist, ist relativ einfallslos. Sogenannte Decoder, die üblichen Monster, haben die Welt erobert und den Großteil der Menschheit ausgelöscht. Kaum noch Hoffnung ist vorhanden, doch die Hero Artes könnten die Wende bringen. Demnach liegt es an euch das Gleichgewicht wiederherzustellen und wie so oft die Menschheit vor der Bedrohung zu retten. Einen wirklichen Mehrwert bietet die Handlung leider nicht und hält auch keinerlei Überraschungen für euch bereit. Auch wird der Spielfluss nicht selten durch Unterbrechungen gestört.
Das Gameplay von Fantasy Hero ~unsigned legacy~ macht im ersten Augenblick keinen schlechten Eindruck. Klar das Missions-Design ist gewohnt öde: töte so und so viele Monster, sammle folgendes Item oder eskortiere Person XY. Annehmen könnt ihr Missionen ganz einfach in eurem Mini-Dorf am entsprechenden Aushängebrett. Unterteilt ist jede Mission nochmal in verschiedene Schwierigkeitsgrade sowie in die Kategorien Haupt-, Neben- und EX-Missionen. In den Hauptmissionen könnt ihr in der Handlung fortfahren, die Nebenmissionen bieten sich gut für das Aufwerten eures Charakters an und Ex-Missionen bringen ebenfalls sehr gute Ausrüstung sowie einiges an Erfahrungspunkten mit sich.
Was den Schwierigkeitsgrad anbelangt, wird es euch in Fantasy Hero nicht besonders einfach fallen. Oft müsst ihr allein gegen große Gegnermengen kämpfen und wenn ihr ein Item wirken möchtet, dann stets nur ein einziges. Da wird es förmlich zur Parade, wenn ihr von den Gegnern wegrennt, euch heilt und wieder zurückschlagt, um im nächsten Moment wieder wegzurennen. Solltet ihr dabei doch sterben, müsst ihr die jeweilige Mission komplett von vorne beginnen. Es gibt keinerlei Speicherpunkte, was bei den Gegnermassen sehr frustrieren kann. Immerhin behaltet ihr einen Teil der gesammelten Erfahrungspunkte. Sammelt ihr genügend Erfahrungspunkte, erhaltet Fähigkeitenpunkte, welche ihr im Fähigkeitenbaum investieren könnt, sowie bessere Statuswerte, um im Kampf besser gewappnet zu sein. Der Fähigkeitenbaum teilt sich in die Kategorien Waffen, Magie und Vitalität.
Großen Wert solltet ihr zudem auf eure Ausrüstung legen. Neue Waffen die ihr sammelt oder erwerbt können über besondere Eigenschaften sowie ansprechende Grundwerte verfügen. Zudem lassen sich die Waffen auch beim Schmied aufwerten sowie verzaubern. So lassen sich unter anderem elementare Effekte auf eure Waffe anwenden. Damit erhaltet ihr sinnvolle Verbesserungen, welche euch im Kampf deutliche Vorteile bringen. Das Kampfsystem gestaltet sich jedenfalls recht simpel. Ihr verfügt über verschiedene Angriffe und könnt gegnerischen Attacken ausweichen. Zudem kann jeder der Charaktere individuelle Spezialfertigkeiten aktivieren. Leider wird das Gameplay nach einiger Zeit sehr monoton und insgesamt wirkt das Gameplay-Design etwas unausgegoren. Auch das Skill-System bietet keine großartigen Entwicklungsmöglichkeiten für euren Charakter. So spielt es sich auch im späteren Spielverlauf genauso wie zu Beginn.
Musikalisch könnt ihr euch auf die gewohnte Japano-Mucke mit gelegentlichen Gitarrensounds gefasst machen. Dazu gibt es dann noch eine japanische Synchronisation. Optisch wirkt der Titel zudem sehr angestaubt und macht auf dem großen Bildschirm einen weniger guten Eindruck.
Fantasy Hero ~unsigned legacy~ bietet ein solides Hack and Slash-Gameplay für unterwegs. Ansonsten wirkt der Titel sehr angestaubt und nach einiger Zeit auch sehr monoton. Hinzu kommen ein ödes Missionsdesign sowie eine wenig aufregende Handlung. Auch optisch macht das Spiel nicht sonderlich viel her. Immerhin können sich JRPG-Fans an den Waffenverbesserungen begeistern. Dem Spiel hätte auf jeden Fall etwas mehr Tiefe nicht geschadet. Wer auf Hack and Slash mit klassischen JRPG-Elementen steht, kann sich den Titel mal unter Vorbehalt näher anschauen.