Mit Darkest Dungeon aus dem Hause der Red Hook Studios ist ein weiterer ansprechender Titel für Nintendo Switch erschienen, welcher sich wunderbar auch im Handheld-Modus eignet. Euch erwartet ein knackiger Dungeon-Crawler, welcher vor allem mit dem Stress-Faktor der Charaktere spielt. Wie sich Darkest Dungeon auf der Nintendo Switch schlägt, wird euch mein Test verraten.
Das finstere Erbe
Beginnend mit einer gelungen inszenierten Einleitung, präsentiert euch Darkest Dungeon die Geschichte einer einst wohlhabenden Familie, welche ihr komplettes Hab und Gut verloren hat. Übrig geblieben ist lediglich ein verlassenes Anwesen, worunter sich wortwörtlich die Hölle aufgetan hat. Unter dem Anwesen befinden sich nämlich allerhand Kerker, welche nur so von gefährlichen Monstern und versteckten Schätzen wimmeln.
Als Nachfahre dieser Familie kehrt ihr in das verfallene Anwesen zurück und rekrutiert Helden, welche sich mit euch in diese dunklen Kerker wagen. Zu viert begebt ihr euch also auf diese gefährliche Mission, um sowohl Ruhm als auch Reichtum zurückzuerlangen und den Namen eurer Familie wiederherzustellen. Darüber hinaus liegt der Fokus nicht auf der Handlung, sondern größtenteils auf dem Kerker-Gameplay. Zugleich ist Darkest Dungeon zu jeder Zeit sehr aufregend und fesselt euch an den Bildschirm.
Eure Truppe bewundert ihr während der Missionen aus der Seitenperspektive und bewegt euch jeweils in die entgegengesetzte Richtung. Dabei begebt ihr euch von Raum zu Raum und trefft dabei auf tückische Fallen, herausfordernde Gegner und den ein oder anderen Schatz. Die Kämpfe laufen dabei rundenbasiert ab. Dabei stehen sich sowohl eure Helden-Gruppe als auch die Gruppe eurerer Gegner gegenüber. Hierbei spielt die Positionierung eurer Akteure und deren besondere Fertigkeiten im Vordergrund. Je nachdem welche Helden ihr rekrutiert, gehören diese nämlich unterschiedlichen Klassen an, welche verschiedene Vorteile und Fertigkeiten mitbringen. Ebenfalls sind manche empfindlicher was gegnerische Angriffe anbelangt.
So können manche eurer Helden bevorzugt bei Nah- oder Fernkampf-Angriffen punkten. Auch Heiler und andere Buffs helfen eurer Gruppe durch die dunklen Korridore. Während der Kämpfe müsst ihr gekonnt eure Truppe verwalten und gegebenenfalls Charaktere nach vorne oder hinten verschieben. Vor allem Gegner können dabei eure Ordnung durcheinanderbringen. Auch mit verschiedenen Zaubern sowie Effekten könnt ihr eure Gegner belegen. Gleiches gilt natürlich auch für euch. Ihr solltet daher stets auf eure Truppe Acht geben und euch zunächst an das Gameplay gewöhnen. Ansonsten könnten eure liebgewonnenen Helden je nach Schwierigkeitsgrad recht schnell das Zeitliche segnen. Und das ist endgültig.
Die Kerker halten für euch allerhand Überraschungen bereit, weshalb ihr zu jeder Zeit gut gerüstet sein solltet. So können auch zufällige Ereignisse auftreten, welche euren weiteren Verlauf stark beeinflussen können. Zumindest lernt man aus seinen Fehlern. Es geht hierbei nicht darum, stolz jeden Dungeon zu bezwingen, sondern die dunkelsten Kerker zu überleben und mit der gesamten Gruppe zurückzukehren. Nicht selten läuft es am Ende nicht so wie geplant und viele Faktoren arbeiten gegen euch. Dazu zählen nicht nur die Monster.
Vom Stress geplagt
Dieses gefährliche Abenteuer kann eure Helden sehr mitnehmen und deren Stress-Anzeige beträchtlich erhöhen. Füllt sich diese Leiste vollständig, werden eure Helden wahnsinnig. Damit wird die dunkelste Seite eines jeden Menschen zu Tage gefördert und auch permanente Veränderungen sind möglich. Jeder der Charaktere reagiert anders und ändert komplett seine Verhaltensweise während dieses Ausfalls. Darunter zählen Boshaftigkeit und Egoismus. Das kann bis dahin führen, dass die eigenen Gruppenmitglieder attackiert werden, wodurch sich ein machbarer Kampf in eine schier unmögliche Lage entwickelt. Nichtsdestotrotz müsst ihr eure Truppe unter Kontrolle bekommen und das beste aus der Lage machen. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch verfügt jeder Charakter über eine Schwäche, welche ihn zu Fall bringen kann.
Und sollte der Fall eintreten, dass euch ein Held auf dem Schlachtfeld verlässt, wird er ein tiefes Loch in eurer Gruppe hinterlassen. Mit letzten Kräften kehrt ihr letztendlich zu eurem Anwesen zurück und könnt dort einige Tätigkeiten verrichten, um euch auf den nächsten Ausflug vorzubereiten. Immerhin steht es an manchen Stellen eines Kerkers euch frei, ob ihr zurückkehren oder noch den letzten Raum besuchen möchtet. Immerhin könnte dort ein hübscher Schatz oder der Tod lauern. Eine ultimative Gruppe, welche gegen jede Gefahr gefeit ist, gibt es in Darkest Dungeon nicht.
Nach jeder absolvierten Mission erhaltet ihr stets eine Zusammenfassung. Dabei gehen die Geschehnisse in die Geschichte eures Abenteuers ein. Bei eurem Anwesen lassen sich einige unterschiedliche Gebäude finden. Darunter könnt ihr neue Helden rekrutieren, welche unterschiedlichen Klassen angehören und verschiedene Eigenschaften besitzen. Auch könnt ihr eure angeschlagenen Helden in das Gasthaus oder die Kirche je nach Bedürfnisse schicken und dort den Stress abbauen lassen.
Vor Beginn einer Mission könnt ihr euren Inventar zudem mit Fackeln, Nahrung und Schaufeln sowie heilenden Kräutern aufstocken. Solltet ihr nicht genügend Fackeln dabeihaben, spielt ihr nämlich gegen die Zeit. Sollte euer Feuer erloschen sein, wird es nicht nur düster, sondern es treten auch noch stärkere Monster in Erscheinung. Gleichzeitig hält die Dunkelheit auch größere Schätze für euch bereit. Zudem benötigt eure Truppe Nahrung und Heilung ist ein wertvolles Gut. Daher empfiehlt sich stets ein Heiler in der Gruppe. Wem das alles etwas zu viel ist, der kann darüber hinaus aus drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen und gegebenenfalls ein paar Regeln deaktivieren, was den Spielverlauf etwas vereinfacht. Spielerisch ist Darkest Dungeon jedenfalls ein harter Brocken, welcher sich jedoch definitiv lohnt ihn anzupacken.
Auch optisch tritt Darkest Dungeon äußerst positiv in Erscheinung. Sowohl die alptraumhaften Kerker, die monströsen Gegner sowie die finsteren Helden sind mehr als gelungen. Der düstere Comic-Look passt hervorragend zur Thematik und dem Gameplay von Darkest Dungeon. Unterstützt wird der Art-Stil von dem fabelhaft schaurigen Soundtrack, welcher vor allem in Stress-Situationen ordentlich auftrumpft. Audiovisuell auf jeden Fall ein Blickfang, wenn auch von der unschönen dunklen Seite.
Auch die Bedienung gelingt auf der Nintendo Switch wunderbar. Vor allem der Handheld-Modus gefällt mir hierbei am besten. Zwar ist die Schrift auch auf dem Display der Switch etwas klein, doch deutlich besser lesbar als auf der Vita. Zudem unterstützt die Switch-Fassung neben der konventionellen Button-Steuerung auch den Touchscreen. Auch darüber lässt sich euer Trupp sehr gut verwalten. Das Hauptspiel allein bietet schon einen mehr als ordentlichen Umfang. Außerdem erhältlich sind zwei Erweiterungen, welche neue Charaktere und Inhalte mit sich bringen.
Mein Fazit zu Darkest Dungeon
Obwohl Darkest Dungeon so alptraumhaft düster ist, wartet hiermit ein fantastisches, rundenbasiertes Taktik-Rollenspiel auf euch. Die erzählerische Einleitung sowie die Inszenierung sind gelungen. Zudem präsentiert sich das rundenbasierte Gameplay als besonders herausfordernd und bedarf einiges an taktischem Geschick und guten Nerven. Vor allem das Stress-System der Charaktere kann im Laufe einer Mission nochmal alles verändern. Zudem macht Darkest Dungeon im Handheld-Modus der Nintendo Switch einen sehr guten Eindruck und beweist auch auf dem kleineren Display gute Spielbarkeit. Dazu kommt die ebenfalls gut funktionierende Touchscreen-Steuerung. Sowohl spielerisch als auch audiovisuell ist Darkest Dungeon ein einzigartiger Titel, welchen ihr im besten Fall auf Nintendo Switch nachholen solltet.