Schon mal Dieb gewesen? Wir hoffen nicht. Mit dem Thief Simulator könnt ihr jedoch auf authentische Art und Weise erstmals in die Rolle eines Diebs schlüpfen und euch an ein paar Einbrüchen versuchen. Entwickelt wurde der Titel von den polnischen Entwicklern von Noble Muffins und erschien bereits zuvor für PC. Ob die Diebes-Simulation uns überzeugen konnte, werdet ihr im folgenden Test zur Switch-Version des Spiels erfahren.
Ein erfolgreicher Raubzug will geübt sein
Ohne Umwege versetzt euch der Thief Simulator in die Haut eines Diebes. Dabei spielen weder der Charakter noch eine Handlung eine Rolle. Der Fokus liegt eindeutig auf dem Gameplay im Bezug auf die anstehenden Raubzüge. Somit werdet ihr auf die Nachbarschaft losgelassen, welche nur auf eure Überfälle warten. Dabei stehen euch allerhand Möglichkeiten offen, mit der Spielwelt zu agieren und möglichst erfolgreich mit der Beute von dannen zu ziehen.
Zu Beginn des Spiels werden ihr natürlich zunächst mit den verschiedenen Mechaniken des Spiels bekannt gemacht. Zunächst gilt es natürlich wie bei jedem guten Einbruch sich einen gewissen Plan zu machen und sich auf jeden Einbruch vorzubereiten. Vor den Einbrüchen könnt ihr nämlich noch die Bewohner eines Hauses etwas studieren und wichtige Informationen zu deren Gewohnheiten sammeln. So wisst ihr zum Beispiel Wann niemand daheim ist oder wann die Bewohner schlafen. Natürlich gilt es auch das Grundstück etwas näher unter die Lupe zu nehmen und an welcher Stelle man am besten unbemerkt in das Haus einbrechen kann. Höchste Vorsicht ist hierbei gefragt, da ihr sonst sehr schnell entdeckt werden könntet.
Gespielt wird in der Ego-Perspektive. Der Einstieg gestaltet sich noch recht einfach und euch stehen zu Beginn auch nur wenige Werkzeuge zur Verfügung. Darunter ein Brecheisen, eine Taschenlampe sowie ein einfacher Dietrich. Demzufolge die klassische Einbrecher-Ausrüstung. Im späteren Spielverlauf lassen sich entsprechend weitere nützliche Werkzeuge freischalten. Damit werdet ihr mehr Möglichkeiten bei euren Raubzügen haben und auch wertvollere Objekte stehlen können. Zu Beginn werdet ihr ohnehin erstmal alles was ihr findet und mitnehmen könnt stehlen.
Zu Beginn agiert ihr dementsprechend noch wie ein Amateur und brecht die Türen erstmal mit der Brechstange auf. Später lernt ihr dann noch wie man auch etwas eleganter die Schlösser knackt und leise unbemerkt in die Häuser gelangt. Auch innerhalb eines Hauses gilt es Vorsicht zu bewahren und auf die Bewohner zu achten. Die Bewohner lassen sich nämlich markieren. Damit werden deren Routinen ersichtlich. Die Spannung ist dabei besonders hoch, weil ihr jeden Moment entdeckt werden könntet. Seid gerade dabei ordentlich einzusacken und die Bewohner nähern sich euch, gilt es sich zu verstecken.
Nicht den Fluchtweg vergessen
Ihr werdet sicher in die Situation kommen, dass ihr entdeckt wurdet und euch auf die Flucht begeben müsst. Grund dafür können natürlich entsprechende Alarmanlagen, aufmerksame Bewohner oder auch die Nachbarschaft sein. Sobald es soweit ist, steigt jedenfalls euer Puls und die Polizei ist auch nicht mehr fern. Plant ihr geschickt euren Einbruch, solltet ihr ebenso eure Flucht bedenken. Im Bestfall solltet ihr natürlich gleichermaßen unbemerkt entkommen. Doch oft läuft es nicht so wie geplant. Am naheliegendsten ist dabei wohl die Flucht mit dem Auto. Leider gelingt dies oft nicht immer so gut wie erhofft, da die Fahrzeugsteuerung sehr schwammig und ungenau ist. Daher kann die Flucht mit einem Fahrzeug schnell frustrieren, wenn die Polizei euch bereits auf den Fersen ist.
Selbstverständlich gibt es auch andere Möglichkeiten zu flüchten. Darunter sehr klassisch zu Fuß und mit der Option sich zum Beispiel in einer Mülltonne zu verstecken und auszuharren. Die erfolgreiche Flucht zählt letztendlich am meisten, denn sonst wäre der ganze Raub umsonst gewesen. Desto größer euer Überfall und eure Schätze werden, desto schwieriger wird es natürlich damit erfolgreich und unbeobachtet zu flüchten. Nach und nach werden euch neue Hilfsmittel in die Hand gelegt und ihr werdet zunehmend professionellerer Dieb. Habt ihr einen Überfall erfolgreich abgeschlossen, werdet ihr entsprechend mit Erfahrungspunkten belohnt und könnt neue Fähigkeiten freischalten. Neben neuer Ausrüstung könnt ihr auch euren Dieb aufwerten und so schon bald deutlich effektiver Schlösser knacken.
Im Anschluss könnt ihr natürlich die gestohlenen Gegenstände zu barem Geld machen und damit wiederum neue Informationen oder Werkzeuge kaufen. Unter anderem könnt ihr in Erfahrung bringen ob ein Anwesen so zum Beispiel mit Kamera überwacht wird. Darauf lässt sich schon deutlich besser ein Plan für den nächsten Raubzug ausarbeiten. Wie ihr an jeden Raub rangehen möchtet, bleibt euch dabei völlig selbst überlassen. Je nachdem werden euch auch gezielt Aufträge gestellt, welche euch bestimmte Vorgaben machen, welche ihr beim nächsten Diebstahl zu erledigen habt.
Bei der Umsetzung wurden die wichtigsten Punkte vom Ausarbeiten eines Plans, bis hin zur Durchführung und der Flucht gut durchdacht. Das Gameplay des Thief Simulator macht dementsprechend Spaß und bietet unzählige Möglichkeiten sich als Dieb auszutoben. Nichtsdestotrotz weist der Titel die ein oder andere Schwäche auf, welche das Gesamtbild trüben. Abgesehen von einer Handlung, einem vernünftigen Charakter und der mäßigen Fahrzeugsteuerung schwächelt vor allem die Nintendo Switch-Fassung im Punkt der Performance. Auch die Optik ist deutlich im nachsehen gegenüber der PC-Version. Das Spielerlebnis bleibt im Kern jedoch das gleiche wie in der PC-Version.
Unser Fazit zu Thief Simulator
Der Tief Simulator kann vor allem als Gelegenheitsspiel immer wieder für Unterhaltung sorgen. Ein guter Raubzug zwischendurch kann auf jeden Fall nicht schaden, fordert und bereitet Spaß. Wirklich viel Zeit kann man mit dem Spiel hingegen nicht verbringen, da es sich nach ein paar Stunden sehr repetitiv verhält. Wer ab und zu einen riskanten Raubzug wagt und immer neue Werkzeuge ausprobiert, wird auch nach wie vor schnell den gewissen Nervenkitzel in der Rolle eines Diebes verspüren. Das Gameplay ist sehr solide und steht auch deutlich ohne Schnickschnack im Fokus. Störende Faktoren sind größtenteils das schlechte Fahrzeug-Handling sowie die Performance- und Grafik-Schwächen der Nintendo Switch-Fassung. Wer darüber hinwegsehen kann und schon immer in die Rolle eines Diebs schlüpfen wollte, bekommt mit Thief Simulator eine sehr solide Gameplay-Erfahrung.